Die Zukunft des Messdatenhandlings
Zukunft des Messdatenhandlings
Industrie 4.0, Digitalisierung und branchenspezifische Begriffe wie Wasser 4.0 oder Sensor 4.0 sind Schlagworte der aktuellen technologischen Diskussion.
Deren Bedeutung lässt sich durch die Verbindung mit dem untenstehenden Begriffs-Cluster näher definieren. Die folgende Grafik wurde auf Basis einer Umfrage unter Betreibern, Fachplanern und Branchenkennern bei den NIVUS Wasserfachtagen im Mai 2019 erstellt.
Aus dieser Übersicht lassen sich die nachfolgend erläuterten Kernthemen ableiten.
Effizienz
Das zentrale Zusammenführen von Daten in cloudbasierten Systemen ermöglicht uns, die Effizienz unserer Arbeit zu steigern. Ein wesentlicher Mehrwert bildet die Flexibilität in Bezug auf zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten. Weiterhin helfen Assistenz-Systeme auch bei der Bewältigung komplexer Applikationsaufgaben, dem Monitoring und der Steuerung von Anlagen.
Kosten
Durch bedarfsgesteuerte Maßnahmen, beispielsweise in der Instandhaltung und Wartung von Anlagen, lässt sich das Personal optimal einsetzen. Der energie- und ressourcenoptimierte Betrieb von Anlagen führt zu einer Kostenersparnis und trägt zum Umweltschutz bei.
Geschäftsmodelle und Methodik
Durch Kooperationen und die Bildung interdisziplinärer Teams können, mit Hilfe von Daten verschiedener Domänen, neue Lösungen erschaffen werden, die durch Vorhersagen von Prozessverläufen und Zusammenführung von Informationen Mehrwerte erzeugen.
Datenanalyse
Notwendig für die Optimierung sind Daten aus verschiedenen Quellen, die in entsprechenden Analysemodellen zusammengeführt werden. Dabei kann es sich um Daten aus der Anlage selbst aber auch um solche anderer Systeme wie z.B. Wetterdaten handeln.
Digitaler Zwilling
Der digitale Zwilling ist ein virtuelles Abbild von Daten, Datenbeschreibung, Schnittstellen, Verhalten und ggf. auch Visualisierung eines physischen Systems. Wichtig ist die Möglichkeit der Verknüpfung von verschiedenen digitalen Zwillingen um virtuelle Szenarien realisieren und mögliche Zustände simulieren zu können.
Assistenzsysteme
Ein weiterer Aspekt zur Verwendung des digitalen Zwillings ist die Bereitstellung von Assistenzsystemen, die dem Anlagebediener die Arbeit erleichtern. So kann der Anlagenstatus in stark vereinfachter Form, z.B. in Form einer Ampel, dargestellt werden. Das System liefert aufgrund angelernter Muster Handlungsvorschläge zu bestimmten Situationen im Prozess. Darüber hinaus kann der digitale Zwilling dazu verwendet werden, die Auswirkung einer Aktion vor der tatsächlichen Durchführung in einer Simulation zu überprüfen.
Die Zukunft des Messdatenhandlings
Die Arbeitswelt wird für viele Mitarbeiter aufgrund des Fachkräftemangels und der Größe automatisierter Systeme immer komplexer. Gleichzeitig müssen Entscheidungen in kurzer Zeit getroffen und Maßnahmen zielgerichtet eingeleitet werden. Ressourcenverbrauch rückt vor dem Hintergrund des Klimawandels, aber auch in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Geldmittel immer stärker in den Fokus der Betrachtung.
Für beide Themenfelder bietet die Digitalisierung Chancen und Lösungen, wenn die Marktteilnehmer sich zu Kooperationen zusammenschließen und in interdisziplinären Teams domänenübergreifende Lösungen erarbeiten. Die Voraussetzung dafür ist, dass Daten und deren Beschreibungen sowie Systemverhalten in digitalen Zwillingen bereitgestellt werden. Neue und neu zu entwickelnde Geschäftsmodelle ermöglichen es den Beteiligten, Kooperationen einzugehen und damit finanzielle Vorteile zu erzielen. Mit der Digitalisierung kommen viele neue Möglichkeiten. Nun liegt es an uns, diese zu nutzen.